Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Gefleckte Heidelibelle
(Sympetrum flaveolum)
Gefleckte Heidelibelle - Männchen und Weibchen
de: Gefleckte Heidelibelle / en: Yellow-Winged Darter / nl: Geelvlekheidelibel / pl: szablak żółty / se: Gulfläckad ängstrollslända
Wissenschaftlicher Name: Sympetrum flaveolum

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Segellibellen (Libellulidae) / Gattung: Heidelibellen (Sympetrum)

gesamte Körperlänge: 32-37 mm / Spannweite der Flügel: 48-65 mm

Mitte Mai bis Anfang Oktober. Am Vormittag ist die Gefleckte Heidelibelle vorwiegend am Gewässer, ab Mittag ist sie oft auf Wiesen die nicht weit vom Gewässer entfernt sind.

Mitte Juli bis Mitte August

Blutrote Heidelibelle
Gemeine Heidelibelle
Große Heidelibelle
Südliche Heidelibelle
Feuerlibelle
Sumpf-Heidelibelle
Die Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum) hat große gelbe Basalflecke auf beiden Hinterflügeln. Die anderen Heidelibellen und die Feuerlibelle haben auf den Hinterflügeln keine, oder nur kleine gelbe Flecken.
Männchen
Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) - Männchen
Die Gefleckte Heidelibelle lebt an kleineren flachen Stillgewässern die stark mit Seggen bewachsen sind und im Hochsommer auch mal austrocknen.
Habitat
Habitat von der Gefleckten Heidelibelle
Seit 2013 ist die Gefleckte Heidelibelle in Deutschland fast vollständig verschwunden, zuvor war sie relativ häufig. Im Jahr 2015 wurde sie von BUND und GdO zur Libelle des Jahres gewählt, um auf den starken Rückgang der Art aufmerksam zu machen. Trockenlegungen von Gewässern und der Klimawandel haben der Gefleckten Heidelibelle in den letzten Jahren stark zugesetzt. Im Juli 2018 gab es einen Einflug aus dem Ausland, aber wie sich die Art in den nächsten Jahren entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

Die Gefleckte Heidelibelle ist in Österreich vom Aussterben bedroht. In der Schweiz und in Süddeutschland ist die Art stark gefährdet, in Norddeutschland ist sie etwas häufiger als im Süden, aber ebenfalls gefährdet. In den Niederlanden ist die Gefleckte Heidelibelle noch nicht gefährdet.

Wie beim Habitat schon beschrieben, lebt die Gefleckte Heidelibelle in kleinen flachen Teichen die im Sommer für kurze Zeit auch austrocken können. Flache kleine Gewässer sind meist etwas wärmer als tiefe große Teiche. Durch die zusätzliche Wärme entwickeln sich die Larven etwas schneller. Wenn das Gewässer kurz austrocknet, sterben die meisten Konkurenten, der Nachteil: Bei flachen Gewässern besteht immer die Gefahr, dass das Gewässer zu lange trocken bleibt und damit auch die Gefleckte Heidelibelle stirbt. Wenn es kalt ist, ändern die Männchen der Gefleckten Heidelibelle ihre Farbe und sind dann bräunlich statt rotorange.

Die Larve lebt im flachen Uferbereich und häutet sich 10 bis 11 mal, kurz vor dem letzten Schlupf ist sie 15 bis 17 mm groß.

Im Juni und im Juli schlüpft die Gefleckte Heidelibelle in der ufernahen Vegetation.

In der Reifezeit bleibt die Gefleckte Heidelibelle meist in der Nähe des Gewässers.

Die Gefleckte Heidelibelle ist ein Ansitzjäger.

Der Akt dauert 10 bis 20 Minuten und findet meist in Gewässernähe statt.

Das Weibchen legt seine Eier alleine in Ufernähe auf trockenen Stellen ab. Wir haben bislang weder die Eiablage, noch die Paarung gesehen.
Weibchen
Gefleckte Heidelibelle (Weibchen)
Die Nacht verbringen die Libellen vermutlich in der gewässernahen Vegetation. Im Buch "Libellen Baden-Württembergs" wird beschrieben, dass sie nachts nicht höher als 1 m sitzen.

Die Lebensdauer beträgt etwa zwei Monate.

Bis heute (August 2022) haben wir nur zwei Männchen und ein Weibchen dieser Art gesehen. Das eine Männchen saß ganz ruhig auf einem Feldweg, das nächste Gewässer war über hundert Meter weit weg. Es war sandig, so dass das Männchen dort gut getarnt war.

Dann war die Art 10 Jahre lang fast komplett in Deutschland verschwunden, bis sie 2018 durch einen großen Einflug an ganz vielen Stellen wieder auftauchte.
Ein Kollege der Libellen AG Niedersachsen und Bremen zeigte mir dann eine Stelle in der Lüneburger Heide. In einer Senke saß das Männchen zusammen mit seinem Weibchen. Die Gefleckten Heidelibellen ließen sich sehr leicht fotografieren. Die Tiere hatten augenscheinlich keine Angst vor der Kamera - obwohl ich keine 30 cm weit weg war.
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