Sumpf-Heidelibelle
(Sympetrum depressiusculum)
Männchen der Sumpf-Heidelibelle
Namen:
de: Sumpf-Heidelibelle / en: Spotted Darter / nl: Kempense heidelibel /
pl: szablak przypłaszczony / se: ---
Wissenschaftlicher Name: Sympetrum depressiusculum
Ordnung:
Unterordnung: Großlibellen / Familie: Segellibellen (Libellulidae) / Gattung: Heidelibellen (Sympetrum)
Größe:
gesamte Körperlänge: 29-34 mm / Spannweite der Flügel: 50-60 mm
Flugzeit:
Mitte Juli bis Mitte Oktober
Höhepunkt der Flugzeit:
August, die ersten Männchen werden schon vor Sonnenaufgang aktiv und suchen Weibchen.
Ähnliche Arten:
Blutrote HeidelibelleFrühe Heidelibelle
Gemeine HeidelibelleGroße Heidelibelle
Merkmale:
Die Sumpf-Heidelibelle hat schwarze, keilförmige Flecken auf der Hinterleibsseite. Die anderen Heidelibellen haben nicht diese Flecken.
Weibchen der Sumpf-Heidelibelle
Lebensraum (Habitat):
Die Sumpf-Heidelibelle braucht Gewässer die für kurze Zeit austrocknen. Alte Karpfenteiche z. B., bei denen man das Wasser ablässt, um die Karpfen zu entnehmen. Aber auch flache Moorgewässer und Reisfelder sind gute Habitate für die Sumpf-Heidelibelle.
Habitat der Sumpf-Heidelibelle
Wissenswertes:
Die größten Feinde der Sumpf-Heidelibelle sind die Wespen- und die Kreuzspinne, aber leider auch der Mensch. Vor der Jahrtausendwende war die Sumpf-Heidelibelle "nur" gefährdet, jetzt ist sie bei uns vom Aussterben bedroht. Eine Ursache ist die Absenkung des Grundwasserspiegels.
Sumpf-Heidelibelle - Männchen
Gefährdung:
Die Sumpf-Heidelibelle ist in Deutschland, Österreich und in den Niederlanden vom Aussterben bedroht. In der Schweiz ist die Art gefährdet.
Besonderheiten:
Die Sumpf-Heidelibelle hat als einzige Großlibelle in Europa ein ganz besonderes Paarungsverhalten. Die Männchen fliegen mit den ersten Sonnenstrahlen, noch vor Sonnenaufgang, um Weibchen zu suchen. Hat ein Männchen ein Weibchen im Gras gefunden, landet er auf ihr in dockt sich an. Da die Weibchen so früh noch zu träge sind, festklammern sie sich im Gras fest. Das Männchen kann das Weibchen nicht zur Paarung zwingen und muss bis Mittag warten. Bis dahin bilden beide ein Tandem, gegen Mittag fliegen beide zum Gewässer, wo sie dann die Paarung vollziehen.
Larve:
Die Larven der Sumpf-Heidelibelle überwintern im Ei, die Prolarven schlüpfen im Frühling. Danach braucht die Larve nur noch sechs bis acht Wochen um sich komplett zu entwickeln. Die Larve häutet sich achtmal, was sehr wenig ist! Die Sumpf-Heidelibellenlarve wird 13 bis 17 mm groß.
Schlupf:
Die Sumpf-Heidelibelle schlüpft von Mitte Juni bis Ende Juli. Sie schlüpft vormittags an Binsen und Seggen in einer Höhe von 10- bis 30 cm.
Sumpf-Heidelibelle - drei Exuvien
Reifezeit:
Die Reifezeit dauert bei der Sumpf-Heidelibelle 10 Tage. Auf dem Foto unten, ist ein Männchen das erst vor wenigen Tagen geschlüpft ist. Die Männchen färben sich in der Reifezeit von Gelb nach Rot.
Sumpf-Heidelibelle - junges Männchen
Jagdtyp:
Wie alle Heidelibellen, ist die Sumpf-Heidelibelle ein Ansitzjäger. Beide Geschlechter jagen erst nach der Eiablage am Nachmittag.
Paarungsverhalten:
Gegen Mittag fliegen die Tandems, die schon seit früh morgens zusammen sind, zum Gewässer. In der Ufernahen Vegetation bilden sie ein Paarungsrad das 7- bis 35 Minuten hält.
Sumpf-Heidelibelle - Paarungsrad
Eiablage:
Die Eiablage erfolgt direkt nach dem Akt im Tandem. Das Weibchen streift ihre Eier mit dem Hinterleib im Flug über den offenen Wasserflächen ab. Dabei legt sie bis zu 600 Eier.
Tandem der Sumpf-Heidelibelle - (früh morgens, vor der Paarung)
Ruhehabitat:
Die Nacht verbringt die Sumpf-Heidelibelle in der näheren Umgebung in einer Höhe von 0,4- bis 1 Meter.
Lebensdauer als Imago:
Die Sumpf-Heidelibelle lebt etwa ein bis zwei Monate.
Persönliche Erfahrungen:
Es lohnt sich für die Sumpf-Heidelibelle früh am Gewässer zu sein, da man schon am frühen Morgen die ersten Tandems im Gras bewundern kann. Gegen Mittag bilden sich die ersten Paarungsräder, wenn man den Paar genug Zeit gibt, kommt man sehr dicht an das Paarungsrad ran. Die Sumpf-Heidelibelle kommt leider nur an wenigen Stellen vor, dort aber oft in Massen. Es ist deshalb relativ einfach die Art zu beobachten, oder zu fotografieren.