Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Direkt zum Seiteninhalt
Frühe Heidelibelle
(Sympetrum fonscolombii)
Frühe Heidelibelle - Weibchen
de: Frühe Heidelibelle / en: Red-Veined Darter / nl: Zwervende heidelibel / pl: szablak wędrowny (wiosenny) / se: Vandrande ängstrollslända /
Wissenschaftlicher Name: Sympetrum fonscolombii

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Segellibellen (Libellulidae) / Gattung: Heidelibellen (Sympetrum)

gesamte Körperlänge: 33-40 mm / Spannweite der Flügel: 54-63 mm

Mitte Mai bis Ende September, gegen 11.00 Uhr kommt die Frühe Heidelibelle an das Gewässer und bleibt dort bis zum späten Nachmittag.

Ende Juni bis Mitte August

Blutrote Heidelibelle
Gemeine Heidelibelle
Große Heidelibelle
Südliche Heidelibelle
Die Männchen der Frühen Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) haben einen weißen Rand am "Nasenansatz", das Rot vorne auf der "Nase" ist deutlich abgegrenzt. Bei den Weibchen sind die Augen oben auffällig lila und unten hellblau.
Merkmale
Männchen der Frühen Heidelibelle
Die Frühe Heidelibelle kann an fast allen Gewässern vorkommen, da sie aus dem Mittelmeerraum einfliegt und nicht an diesen Gewässern schlüpft. Zur Fortpflanzung benötigt sie jedoch kleine, schlammige Gewässer, die regelmäßig austrocknen.
Habitat
Habitat der Frühen Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)
Die Frühe Heidelibelle ist nach der Roten Liste 2015 in Deutschland nicht mehr gefährdet. In der alten Roten Liste von 1998 war die Frühe Heidelibelle zwar nachgewiesen, aber nicht bewertet.
Männchen der Frühen Heidelibelle
Die Frühe Heidelibelle ist in Deutschland und den Niederlanden in ihrem Bestand nicht gefährdet. In Österreich ist die Art gefährdet, in der Schweiz kommt sie nur als Vermehrungsgast vor.

Die Frühe Heidelibelle ist eine Invasionsart. Sie schlüpft im Frühjahr im Mittelmeerraum und fliegt dann über die Alpen bis nach Finnland. Findet sie ein geeignetes Gewässer zur Fortpflanzung, gibt es im Sommer eine zweite Generation. Die erste Generation fliegt von Mai bis Anfang Juli zu uns, die zweite Generation schlüpft Ende Juli und fliegt wahrscheinlich wieder nach Süden. Nur wenige Larven überwintern bei uns.
Weibchen
Weibchen der Frühen Heidelibelle auf dem Weg über die Alpen
Die Larven schlüpfen nördlich der Alpen in knapp 9 Wochen nach der Eiablage. Ihre Länge beträgt 17 bis 19 mm.

Die zweite Generation der Frühen Heidelibelle schlüpft von Ende Juli bis Anfang November an Steinen oder an Pflanzen. Gibt es im Uferbereich keine geeignete Schlupfmöglichkeit, entfernt sich die Larve teilweise weit vom Gewässer.

Über die Reifezeit habe ich leider keine Informationen. Sehr wahrscheinlich wird die Frühe Heidelibelle auf dem Weg in den Norden geschlechtsreif.
Frühe Heidelibelle
Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) - Paarungsrad
Wie alle Heidelibellen, ist auch die Frühe Heidelibelle ein reiner Ansitzjäger. Man kann sie gut beim Jagen beobachten, sie sitzt gerne auf trockenen Halmen und Zweigen.

Die Frühe Heidelibelle bildet das Paarungsrad im Flug, nach kurzer Zeit landen sie aber in der näheren Umgebung des Gewässers. Der Paarungsakt dauert ca. 15 Minuten.

Die Eiablage erfolgt nach dem Akt im Tandem. Das Tandem fliegt die freien Wasserflächen an. Das Weibchen streift ihre Eier auf der Wasseroberfläche ab, über 100-mal berührt das Weibchen das Wasser, danach löst sich das Männchen vom Weibchen. Das Weibchen legt an einem Tag bis zu 1000 Eier ab.
Beim Flug über die Alpen
Männchen - Frühe Heidelibelle
Die Nacht verbringt die Frühe Heidelibelle in der Vegetation.

Die Frühe Heidelibelle lebt gut 2 Monate als Imago.

Diese Art haben wir bislang nur in Südfrankreich (Crau), in Österreich (Tirol) und in Kamen gesehen. Ab Mittag ist sie am Gewässer. Da sie oft denselben Sitzplatz anfliegt, muss man sie nur eine Weile beobachten und sich dann langsam dem Sitzplatz nähern.
Zurück zum Seiteninhalt