Falkenlibelle (Cordulia aenea) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Falkenlibelle
(Cordulia aenea)
Cordulia aenea
Junges Männchen der Falkenlibelle (Cordulia aenea)
de: Falkenlibelle / en: Downy Emerald / nl: Smaragdlibel / pl: szklarka zielona / se: Guldtrollslända
Wissenschaftlicher Name: Cordulia aenea

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Falkenlibellen (Corduliidae) / Gattung: Falkenlibellen (Cordulia)

gesamte Körperlänge: 47-55 mm / Spannweite der Flügel: 60-73 mm

Ende April bis Ende August. Ab 9.00 kommen die ersten Falkenlibellen an das Gewässer.

Mitte Mai bis Juli

Alpen-Smaragdlibelle
Arktische Smaragdlibelle
Gefleckte Smaragdlibelle
Glänzende Smaragdlibelle
Die Falkenlibelle (Cordulia aenea) zeichnet sich durch ihre smaragdgrünen Augen aus - die aber in der Reifezeit braun sind. Der Thorax, also der mittlere Abschnitt des Körpers, ist stark behaart und verleiht der Falkenlibelle eine gewisse Robustheit. Zudem ist die Stirn grün gefärbt, was einen weiteren Unterscheidungsmerkmal darstellt.

Die Falkenlibelle ist vorwiegend in kleinen, stehenden Gewässern mit geringem Nährstoffgehalt anzutreffen. Diese Gewässer können Teiche, Seen, Tümpel oder auch langsam fließende Bäche sein. Ein charakteristisches Merkmal des Habitats der Falkenlibelle ist das Vorhandensein von Büschen und Bäumen in der unmittelbaren Umgebung. Die Anwesenheit von Büschen und Bäumen bietet der Falkenlibelle sowohl Jagdmöglichkeiten als auch Schutz und Ruheplätze. Die Libellen nutzen diese Vegetation häufig als Ansitz, von dem aus sie ihre Beute im Wasser oder in der umliegenden Vegetation jagen. Zudem dienen die Büsche und Bäume als Versteck vor Raubtieren und als Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.
Habitat der Falkenlibelle
Die Männchen der Falkenlibelle (Cordulia aenea) sind bei warmem Wetter oft bis in den Abend hinein aktiv. Sie können bis etwa 20:00 Uhr fliegen und in ihrem Territorium patrouillieren. Dabei suchen sie nach Weibchen und verteidigen ihr Revier gegen konkurrierende Männchen. Im Gegensatz dazu sind die Weibchen der Falkenlibelle den ganzen Tag über in der Nähe des Gewässers anzutreffen. Dies ist auf ihre spezifischen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Eiablage zurückzuführen. Die Weibchen suchen während des Tages geeignete Stellen im Gewässer auf, um ihre Eier abzulegen. Diese Stellen können Wasserpflanzen oder auch Totholz im Wasser sein.

Die Falkenlibelle (Cordulia aenea) steht in Deutschland auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Das bedeutet, dass ihr Bestand als potenziell gefährdet angesehen wird. Die genaue Gefährdungssituation kann regional variieren und hängt von verschiedenen Faktoren wie Lebensraumverlust, Gewässerverschmutzung und Klimaveränderungen ab. In Österreich, der Schweiz und den Niederlanden gilt die Falkenlibelle hingegen derzeit nicht als gefährdet.

Die Augen sind in den ersten Tagen noch braun, werden dann aber smaragdgrün.
Adultes Männchen
Ausgefärbtes Falkenlibellen-Männchen
Die Larve der Falkenlibelle (Cordulia aenea) verbringt in der Regel einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren im Gewässer. Während dieser Zeit lebt sie am Gewässergrund und durchläuft mehrere Häutungsstadien. Die maximale Körperlänge der Larve beträgt etwa 22 bis 26 mm.

Falkenlibellen (Cordulia aenea) schlüpfen in einem Gewässer in einer relativ kurzen Zeitspanne, meistens innerhalb von ein bis zwei Wochen im Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juni. Dieser Schlupf findet in der Regel in den frühen Morgenstunden statt, typischerweise zwischen 7:00 Uhr und 10:00 Uhr. Um zu schlüpfen, entfernen sich die Larven der Falkenlibelle oft mehrere Meter vom Gewässer und begeben sich in höhere Vegetation oder andere Strukturen. Dabei können sie eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen, obwohl die meisten Schlupfvorgänge in geringerer Höhe, etwa bis zu 1 Meter, stattfinden.
kurz vor dem Jungfernflug
Falkenlibellenmännchen (Cordulia aenea) beim Schlupf, kurz vor dem Jungfernflug.
Während der Reifezeit, die in der Regel etwa 10 bis 15 Tage dauert, verhalten sich die Falkenlibellen (Cordulia aenea) je nach Geschlecht etwas unterschiedlich. Die jungen Männchen neigen dazu, ihre Jagdaktivitäten in den angrenzenden Wäldern nahe dem Gewässer zu konzentrieren und fliegen nicht weit davon entfernt. Dort suchen sie nach Beute, insbesondere nach kleinen Insekten. Die Weibchen dagegen fliegen während der Reifezeit deutlich weiter von ihrem Heimatgewässer entfernt.

Falkenlibellen sind reine Flugjäger und verfolgen ihre Beute aktiv im Flug. Sie sind bekannt für ihre schnellen und wendigen Flugmanöver, während sie nach kleinen Insekten, wie zum Beispiel Fliegen und Mücken, jagen. Die Libellen fliegen geschickt durch die Luft und nutzen ihre gut entwickelten Augen, um ihre Beute zu orten und zu verfolgen. Sobald sie ein geeignetes Ziel ausgemacht haben, stoßen sie blitzschnell zu und schnappen sich ihre Beute mit ihren kräftigen Beinen. Die Falkenlibellen sind dafür bekannt, dass sie während des Jagdflugs oft in der Luft stehenbleiben oder langsam schweben, während sie ihre Beute im Auge behalten. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre Flugmanöver präzise anzupassen und im richtigen Moment zuzuschlagen. Ihre schnellen Flugbewegungen und ihre Fähigkeit, im Flug zu verharren, machen sie zu beeindruckenden und faszinierenden Jägern.

Die Paarung beginnt im Flug, kurz darauf sitzt das Paarungsrad in der ufernahen Vegetation. Die Paarung selber dauert etwa 10 bis 20 Minuten. Nach der Paarung trennen sich die Falkenlibellen, und das Weibchen macht sich auf die Suche nach geeigneten Eiablageplätzen im Wasser, um ihre Eier abzulegen.

Das Weibchen legt seine Eier alleine in der Nähe des Ufers ab. Meist in Gewässern, deren Tiefe selten mehr als 1 Meter beträgt. Das Weibchen legt einen Eiklumpen ab, der normalerweise 10 bis 30 Eier enthält. Dieser Eiklumpen quillt im Wasser auf und erreicht eine Größe von etwa 1 cm. Das Weibchen wählt sorgfältig geeignete Stellen für die Eiablage aus, die oft in der Vegetation oder in der Nähe von Wasserpflanzen liegen. Sie kann ihre Eier entweder durch direktes Eintauchen ihres Hinterleibs in das Wasser ablegen oder den Eiklumpen vorsichtig auf die Wasseroberfläche oder in die Vegetation absetzen. Durch den Kontakt mit dem Wasser quillt der Eiklumpen auf und sorgt für eine optimale Verteilung der Eier im Gewässer.
Paarungsrad
Paarungsrad der Falkenlibelle
Die Falkenlibellen (Cordulia aenea) verbringen die Nacht in den Baumkronen.

Die Falkenlibellen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 40 Tagen als Imago, also als ausgewachsene Libellen.

Um ein Foto von einer Falkenlibelle zu bekommen, braucht man viel Glück. Sie sind sehr aktive Flieger und sitzen selten. Die besten Chancen hat man an einem Gewässer mit sehr vielen Falkenlibellen. Ab 16.00 Uhr sonnen sich die Männchen manchmal in Ufernähe. Am frühen Nachmittag hat man eine gute Chance auf ein Paarungsrad.
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