Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Alpen-Smaragdlibelle
(Somatochlora alpestris)
Somatochlora alpestris
Männchen der Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris)
de: Alpen-Smaragdlibelle / en: Alpine Emerald / nl: --- / pl: miedziopierś górska / se: Fjälltrollslända
Wissenschaftlicher Name: Somatochlora alpestris

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Falkenlibellen (Corduliidae) / Gattung: Smaragdlibellen (Somatochlora)

gesamte Körperlänge: 45-50 mm / Spannweite der Flügel: 60-70 mm

Anfang Juni bis Anfang September.
Bei gutem Wetter, sind die Alpen-Smaragdlibellen von 9.00 bis 18.00 Uhr am Gewässer.

Anfang Juli bis Mitte August

Arktische Smaragdlibelle
Glänzende Smaragdlibelle
Falkenlibelle
Gefleckte Smaragdlibelle
Die Männchen der Alpen-Smaragdlibelle haben auf dem 2ten und oft auch auf dem 3ten Hinterleibssegment einen weißen Ring. Das Abdomen ist bei beiden Geschlechtern fast schwarz, insgesamt wirkt die Art robuster als die anderen Falkenlibellen. Die Weibchen haben auf dem 2ten, 3ten und 4ten Segment einen weißen Ring. Der Ring auf dem 4ten Segment ist aber fast nicht zu sehen.

Die Alpen-Smaragdlibelle lebt in Hochmooren und in Bergseen mit seichten Verlandungszonen. Die Habitate sind über 750 m ü. NN.

Fliegen noch andere Libellen am Gewässer, verteidigen die Männchen den ganzen Tag ihr Revier. Selbst von Edellibellen lassen sie sich nicht einschüchtern. Die Weibchen kommen den ganzen Tag zur Eiablage an das Gewässer. Die Alpen-Smaragdlibelle ist die häufigste Libellenart im Harz.

In Deutschland ist die Alpen-Smaragdlibelle vom aussterben bedroht, in Österreich ist sie gefährdet, in der Schweiz ist sie nicht gefährdet und den Niederlanden gibt es diese Art nicht.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Libellenlarven, leben die Larven der Alpen-Smaragdlibelle friedlich miteinander. Die Männchen schlüpfen drei bis vier Tage vor den Weibchen.
Somatochlora alpestris
Ausgefärbtes Alpen-Smaragdlibellen Weibchen
Die Larve lebt 3 Jahre am Gewässergrund, dort hält sie sich meistens im pflanzlichen Substrat auf. Trocknet das Gewässer drei Monate aus, schadet das den Larven nicht.

Der Schlupf ist wie bei den meisten Libellenarten auch, vom Wetter und der Temperatur abhängig. Die Alpen-Smaragdlibelle schlüpft von Mitte Mai bis Mitte Juli, tagsüber von 8.00 Uhr bis etwa 18.00 Uhr in Ufernähe.

Laut Sternberg, K. & R. Buchwald beträgt die Reifezeit der Alpen-Smaragdlibelle knapp einen Monat. Die Lebenszeit beträgt max. 70 Tage.

Die Alpen-Smaragdlibellen sind reine Flugjäger, oft kann man sie nur im Flug beobachten.

Die Paarung beginnt im Flug, kurz darauf sitzt das Paarungsrad in der ufernahen Vegetation. Der Akt dauert meistens 10 bis 20 Minuten, kann aber auch über eine halbe Stunde dauern. Nach der Paarung lässt das Männchen den Kopf des Weibchens los (1.), normalerweise fliegt das Weibchen dann weg. Bei dem Männchen der Alpen-Smaragdlibelle ist das Begattungsorgan so geformt, das sich das Weibchen nicht einfach davon lösen kann. Es windet sich, wie auf den Bildern (2 + 3) zu sehen ist, hin und her, bis es endlich vom Männchen frei kommt.
Paarungsrad der Alpen-Smaragdlibelle
Nachdem das Männchen die Halterung löst, bleibt das Weibchen an dem sek. Geschlechtsteil des Männchens hängen.
Männchen und Weibchen lösen sich voneinander
Unten sehen sie das sekundäre Geschlechtsorgan des Männchens der Alpen-Smaragdlibelle.
Sekundäres Geschlechtsteil vom Männchen der Alpen-Smaragdlibelle
Das Weibchen legt ihre Eier alleine im Flug ab. Mit ihrer Eiablageröhre kann das Weibchen bis zu 1600 Eier ablegen.
Eiablageröhre beim Weibchen der Alpen-Smaragdlibelle

Die Nacht verbringen die Libellen in kleinen Sträuchern oder am Boden auf dem Heidekraut.

Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt 40 bis 45 Tage, die Art kann aber bis zu 70 Tagen alt werden.

Alpen-Smaragdlibellen sind sehr aktive Flieger, tagsüber sitzen sie selten. Ab 16.00 Uhr kommen die Männchen langsam zur Ruhe, dann sonnen sie sich an windgeschützten Stellen. In Tirol gab es einen Hang der ca. 20 bis 30 m vom Gewässer entfernt war, dort saßen die Alpen-Smaragdlibellen in der Abendsonne. Um die Zeit hat man auch eine gute Chance mal ein Paarungsrad zu beobachten. An einem Abend haben wir an dem besagten Hang 8 Paarungsräder der Alpen-Smaragdlibelle gefunden, sie saßen in Bodennähe an der Vegetation (Heidekraut und kleine Sträucher).
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