Zweigestreifte Quelljungfer
(Cordulegaster boltonii)
Männchen der Zweigestreiften Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Namen:
de: Zweigestreifte Quelljungfer / en: Common Goldenring / nl: Gewone bronlibel /
pl: szklarnik leśny / se: Kungstrollslända
Wissenschaftlicher Name: Cordulegaster boltonii
Ordnung:
Unterordnung: Großlibellen / Familie: Quelljungfern (Cordulegastridae) / Gattung: Cordulegaster
Größe:
gesamte Körperlänge: 74-80 mm / Spannweite der Flügel: 83-97 mm
Flugzeit:
Mitte Juni bis Ende September. Ab 10.00 Uhr fliegen die ersten Männchen an dem Bach, gegen 16.00 Uhr sind die Männchen oft wieder verschwunden.
Höhepunkt der Flugzeit:
Juli – August
Ähnliche Arten:
Gestreifte QuelljungferGroße Quelljungfer
C. boltonii immaculifrons
Merkmale:
Der schwarze Körper mit den gelben Streifen ist das typische Merkmal der Quelljungfern. Die Zweigestreifte Quelljungfer hat zwischen den breiten gelben Streifen noch schmale gelbe Streifen. Auf dieser Seite habe ich alle 4 Quelljungfern nebeneinander, so kann man die Unterschiede besser sehen.
Hier gibt es ein Video, in dem genau erklärt wird wie man Quelljungfern bestimmen kann.
Lebensraum (Habitat):
Von Quellen gespeiste Bäche, manchmal auch direkt im Quellgebiet.
Habitat der Zweigestreiften Quelljungfer
Wissenswertes:
An warmen Tagen fliegen die Weibchen gut eine halbe Stunde vor und nach den Männchen am Bach. An trüben, kühlen Tagen, wenn die Männchen nicht so präsent sind, kann man die Weibchen bei der Eiablage am Gewässer beobachten.
Gefährdung:
In Deutschland und Österreich ist der Bestand der Zweigestreiften Quelljungfer gefährdet, nur in der Schweiz ist die Art nicht gefährdet.
Besonderheiten:
Beide Quelljungfer-Männchen sonnen sich gerne dicht über dem Boden. Sitzen sie erst einmal entspannt, lassen sie sich durch fast nichts mehr aus der Ruhe bringen. Die Larven der Zweigestreiften Quelljungfer können bis zu 7 Jahren im Wasser leben.
Männchen der Zweigestreiften Quelljungfer
Larve:
Die Larve lebt meistens 4 bis 5 Jahre im Wasser, in dieser Zeit häutet sie sich 13- oder 14-mal und wird 35 bis 47 mm groß. Die Larven leben im Gewässergrund eingegraben und warten dort auf ihr Nahrung.
Quelljungferlarven
Schlupf:
Ab Mitte Juni schlüpft die Zweigestreifte Quelljungfer. In warmen Jahren kann der Schlupf schon Anfang Juni starten. 2017 haben wir an einem Bach am 5.Juni 7 Schlüpfe auf 200 m gesehen. Die letzten schlüpften gegen 13.00 Uhr. Meistens beginnt die Schlupfphase aber Mitte Juni und endet am Monatsende. Die Larven schlüpfen früh morgens bis max. 4 m vom Ufer entfernt. In Frankreich haben wir eine Unterart der Zweigestreiften Quelljungfer gesehen, die gut 1 m vom Gewässer entfernt auf einem Baum in knapp 2 m Höhe geschlüpft ist.
Frisch geschlüpftes Weibchen der Zweigestreiften Quelljungfer
Weibchen der Zweigestreiften Quelljungfer kurz vor dem Jungfernflug
Reifezeit:
Oft nicht weit vom Gewässer entfernt auf Wegen oder Wiesen.
Jagdtyp:
Da die Zweigestreifte Quelljungfer kein Dauerflieger ist, jagd sie zwar beim Fliegen, aber sie wartet auch gerne auf ihre Beute.
Zweigestreiftes Quelljungfermännchen
Paarungsverhalten:
Die Paarung dauert etwa eine Stunde.
Eiablage:
Das Weibchen sticht ihre Eier alleine in den Gewässerboden. Dabei fliegt sie senkrecht über eine flache Wasserstelle, immer hoch und runter, ihr Hinterleib dringt dabei immer wieder in den sandigen Boden ein, dabei legt sie ihre Eier ab. Nur Quelljungfer-Weibchen legen ihre Eier auf diese Art ab.
Zweigestreiftes Quelljungferweibchen bei der Eiablage
Ruhehabitat:
Die Nacht verbringen die Libellen wahrscheinlich in den ufernahen Baumkronen.
Lebensdauer als Imago:
Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt etwa 8 Wochen.
Persönliche Erfahrungen:
Es ist relativ leicht die Zweigestreifte Quelljungfer zu fotografieren. Die Männchen setzen sich oft auf ufernahe Zweige, hat man einen Sitzplatz der Quelljungfer gefunden, muss man nur an der Stelle auf sie warten. Die Zweigestreifte Quelljungfer ist nicht so scheu wie die Edellibellen, sitzt die Quelljungfer erst einmal entspannt (Flügel hängen leicht nach unten), dann kommt man sehr dicht an die Libelle heran.