Südliche Prachtlibelle

(Calopteryx virgo meridionalis)

 

Südliche Prachtlibelle male
Männchen der Südlichen Prachtlibelle beim Einstellen der Kamera

 

 

Namen:
de: Südliche Prachtlibelle / en: Beautiful Demoiselle / fr: Caloptéryx méridional /
Wissenschaftlicher Name: Calopteryx virgo meridionalis

Ordnung:
Unterordnung: Kleinlibellen / Familie: Prachtlibellen (Calopterygidae) / Gattung: Calopteryx

Größe:
gesamte Körperlänge:
45-49 mm / Spannweite der Flügel: 65-74 mm

Flugzeit:
Anfang Juni bis Ende September

Höhepunkt der Flugzeit:
Juli und August

Ähnliche Arten:
Blauflügel-Prachtlibelle Gebänderte Prachtlibelle
Blauflügel-PrachtlibelleGebänderte Prachtlibelle

 

Merkmale:
Im Gegensatz zum Blauflügel-Prachtlibellen-Männchen sind die Flügel des Männchens der Südliche Prachtlibelle in der Flügelbasis leicht aufgehellt, aber bis in die Flügelspitzen komplett blau. Die Weibchen kann man von der Blauflügel-Prachtlibelle fast nicht unterscheiden, nur in der Größe der gelben Flecken unter dem Metathorax unterscheiden sich die beiden Weibchen.

Calopteryx virgo meridionalis - Male
Männchen der Südlichen Prachtlibelle

 

Lebensraum (Habitat):
Die Südliche Prachtlibelle lebt an kleinen bis mittelgroßen Fließgewässern in höheren Lagen. Die Gewässer sind meist kalt und nährstoffarm. Erlen und Weiden beschatten oft die Gewässer, die vertikale Ufervegetation ist für die Südliche Prachtlibelle sehr wichtig.

Habitat - Calopteryx virgo meridionalis
Habitat von der Südlichen Prachtlibelle (Calopteryx virgo meridionalis)

 

Wissenswertes:
Die Südliche Prachtlibelle ist eine Unterart der Blauflügel-Prachtlibelle. In der Schweiz wird sie von der Blauflügel-Prachtlibelle und der Unterart Calopteryx splendens caprai in die höheren Lagen verdrängt.

Calopteryx virgo meridionalis
Südliche Prachtlibelle - Männchen

 

Gefährdung:
In Deutschland, Österreich und in den Niederlanden gibt es diese Art bislang noch nicht. In der Schweiz lebt die Südliche Prachtlibelle nur im mittleren Tessin und in Graubünden, ihr Bestand ist dort gefährdet. In Südeuropa ist sie weit verbreitet.

Besonderheiten:
Eine große Besonderheit im Vergleich zu allen anderen Libellen, ist der Schwirrflug des Südlichen Prachtlibellen-Männchens. Die Flügel des Männchens bewegen sich dabei sehr schnell.

Larve:
Die Larven leben ein bis zwei Jahre im Gewässer, in dieser Zeit häuten sie sich 10- bis 12-mal.

Schlupf:
Von Ende Mai bis Anfang August schlüpft die Südliche Prachtlibelle in der Schweiz.

Reifezeit:
Die Südliche Prachtlibelle hat eine Reifezeit von ca. 10 Tagen. Auf dem Foto unten ist ein junges Männchen in der Reifezeit, die Flügel färben sich erst in den kommenden Tagen blau.

Calopteryx virgo meridionalis - male jung
Südliche Prachtlibelle - junges Männchen

 

Jagdtyp:
Die Südliche Prachtlibelle ist ein Ansitzjäger, dabei bleiben die Männchen meist in ihrem Revier.

Paarungsverhalten:
Das Paarungsverhalten ist wie bei der Blauflügel-Prachtlibelle. Nachdem das Männchen das Weibchen mit seinem Schwirrflug umworben hat, paaren sie sich in der näheren Umgebung.

Calopteryx virgo meridionalis - female jung
Südliche Prachtlibelle - junges Weibchen

 

Eiablage:
Die Weibchen legen ihre Eier alleine ab, das Männchen bleibt aber während der Eiablage immer in der Nähe des Weibchens um sie vor anderen Männchen zu beschützen. Das Weibchen fliegt auf die Wasserpflanzen in dem Revier des Männchens. Dann beginnt sie ihre Eier in die Pflanzen zu stechen.

Calopteryx virgo meridionalis - female alt
Südliche Prachtlibelle - altes Weibchen

 

Ruhehabitat:
Die Nacht verbringen die Libellen in der nahen Vegetation. Das können Büsche sein, aber wenn nichts anderes da ist, übernachten sie auch im Gras.

Lebensdauer als Imago:
Über die Lebensdauer der Südlichen Prachtlibelle kann ich leider keine Angaben machen.

Calopteryx virgo meridionalis - female
Südliche Prachtlibelle - Weibchen

 

Persönliche Erfahrungen:
Die beste Zeit diese Art zu finden, ist Ende Juni bis Juli. Ab 10.00 Uhr waren die Männchen am Gewässer. Nach kurzer Zeit hatten sich die Libellen an uns gewöhnt, dann konnten wir ganz dicht an sie ran.