Spitzenfleck (Libellula fulva) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Spitzenfleck
(Libellula fulva)
Libellula fulva
Spitzenfleck (Libellula fulva) - junges Männchen
de: Spitzenfleck / en: Blue Chaser / nl: Bruine korenbout / pl: ważka ruda / se: Spetsfläckad trollslända
Wissenschaftlicher Name: Libellula fulva

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Segellibellen (Libellulidae) / Gattung: Libellula

gesamte Körperlänge: 42-45 mm / Spannweite der Flügel: 68-80 mm

Anfang Mai bis Ende Juni. Die Weibchen kommen erst um die Mittagszeit an die Gewässer, die Männchen sind schon früher da.

Mitte Mai bis Juni

Zweifleck
Vierfleck
Plattbauch
Großer Blaupfeil
Das vordere Flügelpaar vom Spitzenfleck hat an der Basis zum Thorax nur einen keinen dunklen Streifen. Auf den Hinterflügeln sind Basalflecken. Der Plattbauch hat auf allen vier Flügeln einen Basalfleck, während der Große Blaupfeil keine Basalflecken hat. Durch diese Fleckung lassen sich diese 3 sehr ähnlichen Libellen gut voneinander unterscheiden.

Der Spitzenfleck bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit guter Wasserqualität und einem größeren Schilfbestand.
Habitat vom Spitzenfleck in Niedersachsen
Die Spitzenfleck-Männchen färben sich erst nach der Geschlechtsreife blau. Vorher (siehe ganz oben) können sie leicht mit den Weibchen verwechselt werden. Der Hinterleib (beim ausgefärbten Männchen) hat eine Wachsschicht, die ihn in der Sonne fast weiß erscheinen lässt. Die namensgebenden dunklen Flecken an den Flügelspitzen sind nicht immer vorhanden.
geschlechtsreifes Männchen
Ausgefärbtes Spitzenfleck Männchen
In Deutschland und Österreich ist die Art stark gefährdet. In der Schweiz und in den Niederlanden ist er nicht gefährdet.

Da die Weibchen um die Mittagszeit zu den Gewässern fliegen (wo sie von den Männchen bereits sehnsüchtig erwartet werden), kann man manchmal um die Mittagszeit mehrere Paarungsräder gleichzeitig in der Luft sehen. In Holland kommt es gelegentlich zu Massenschlüpfen am Spitzenfleck. Manchmal erbeuten die Männchen auch Vierfleckmännchen und Weibchen. Die Spitzenfleckmännchen lösen sich erst von ihrem Partner, wenn sie den Irrtum bemerken. Unten im Bild ein Spitzenfleck (links) und ein Zweifleck (rechts), beides junge Männchen.
junge Männchen
Spitzenfleck - Zweifleck, beides junge Männchen
Die Larve lebt 2 Jahre, zuerst am Gewässergrund, später an Pflanzenstängeln. Die Larve häutet sich zehnmal und erreicht eine Länge von 20-25 mm.

Von Mitte April bis Mitte Mai schlüpft der Spitzenfleck in der ufernahen Vegetation.

Die ersten 10 Tage verbringt der Spitzenfleck in der näheren Umgebung seines Habitats.
Männchen
sehr junges Spitzenfleck-Männchen
Der Spitzenfleck ist ein Ansitzjäger, die Männchen sieht man oft auf Schilfhalmen sitzen.
Männchen in der Seitenansicht
Spitzenfleck - Männchen in der Seitenansicht
Da die Weibchen erst ab den Mittagsstunden am Gewässer erscheinen, kann die erste Paarung erst ab Mittag beobachtet werden. Die Paarung selbst dauert etwa 10 bis 15 Minuten und findet oft in der Nähe des Gewässers im Schilf statt.
zweier Paarung
Paarung vom Spitzenfleck - Vielen Dank an Herrn Lothar Menzel
Fehlgriff vom Spitzenfleck
Fehlgriff vom Spitzenfleck mit Vierfleck - Vielen Dank an Frau Christina Mau-Hansen
Auf dem Foto oben versucht ein Spitzenfleck-Männchen sich mit einem Vierfleck zu paaren - was natürlich nicht möglich ist.

Das Weibchen legt die Eier allein im Wippflug in Ufernähe ab.
Ausgefärbtes Weibchen
Ausgefärbtes Spitzenfleck Weibchen
Die Nacht verbringt der Spitzenfleck in den Bäumen in der Nähe des Ufers.

Die Lebensdauer beträgt etwa 50 bis 70 Tage.

Der Spitzenfleck ist gut zu beobachten. Vor Mittag warten die Männchen im ufernahen Schilf auf die Weibchen. Wenn man ihnen etwas Zeit lässt, kann man den Libellen sehr nahe kommen. Vor allem wenn es etwas kühler ist und die Sonne kurz hinter einer Wolke verschwindet, sitzt der Spitzenfleck (M+W) gerne in Ufernähe oben im Schilf.
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