Westliche Weidenjungfer (Chalcolestes viridis) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Westliche Weidenjungfer
(Chalcolestes viridis)
Chalcolestes viridis
Männchen der Westlichen Weidenjungfer (Chalcolestes viridis)
de: Westliche Weidenjungfer / en: Western Willow Spreadwing / nl: Houtpantserjuffer / pl: pałątka zielona / se: ---
Wissenschaftlicher Name: Chalcolestes viridis

Unterordnung: Kleinlibellen / Familie: Teichjungfern (Lestidae) / Gattung: Chalcolestes

gesamte Körperlänge: 39-48 mm / Spannweite der Flügel: 47-58 mm

Anfang Juli bis Ende September

Ende Juli bis August

Gemeine Binsenjungfer
Glänzende Binsenjungfer
Kleine Binsenjungfer
Die Westliche Weidenjungfer hat einen metallisch grünen Körper, an der Brustseite (Thorax) haben beide Geschlechter eine spitze Zeichnung. Bei den Binsenjungern sind unter anderem die letzten Segmente Blau, die Westliche Weidenjungfer hat keine blauen Segmente.

Die Westliche Weidenjungfer lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Für die Eiablage ist sie an ufernahe Weichhölzer (oft Weiden oder Pappeln) gebunden.
Habitat
Habitat der Westlichen Weidenjungfer
Die Larven sind sehr gefräßig, weil sie sich in zwei bis drei Monaten bis zur Libelle entwickeln. Ältere Weidenjungfern sind nicht mehr grün, sondern kupferfarben. Zum Namen sollte man wissen, dass die Westliche Weidenjungfer (Chalcolestes viridis) vor wenigen Jahren noch Weidenjungfer (Lestes viridis) hieß. Der Gattungsname Lestes hat sich für die Art aber noch nicht durchgesetzt.

In Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden ist die Westliche Weidenjungfer nicht gefährdet.

Auf der Thoraxseite gibt es eine spitze Zeichnung die sonst keine andere Libelle bei uns hat. Die Westliche Weidenjungfer legt ihre Eier oft in Augenhöhe in Weidenzweige unter der Baumrinde ab, dort überwintern die Eier.
Haltegriff
Weibchen im Haltegriff des Männchens
Ab Ende März befreit sich die Prolarve (knapp 2 mm) aus dem Weidenzweig und spring in das Wasser. Die Larve lebt nur zwei bis drei Monate im Gewässer und gilt als sehr gefräßig - bis zu 28 mm wird sie groß. Auf dem Bild liegt die Larve der Westlichen Weidenjungfer auf der Lauer und wartet auf kleine Wassertierchen die dicht an ihr vorbeischwimmen. Bitte schauen Sie sich auch die Infoseite über Libellenlarven an, dort finden sie wichtige Tipps zum Schutz dieser Art.
Larve
Weidenjungferlarve im letzten Larvenstadium, wartet auf Beute.
Anfang Juli bis Mitte August schlüpft die Westlichen Weidenjungfern. Etwa 50% der Weidenjungfern schlüpfen in den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Schlupfbeginn.

Die Reifezeit dauert in Mitteleuropa etwa 30 bis 40 Tage. Im Süden Europas kann die Reifezeit auch deutlich länger dauern. Nach zwei Wochen können die Westlichen Weidenjungfern schon ausgefärbt sein. In den ersten drei Wochen jagen die Weidenjungfern gerne an Waldwegen.
Männchen von der Seite
Westliche Weidenjungfer - Männchen
Die Weidenjungfer sind Ansitzjäger, sie sitzen viel in den Binsen, im hohen Gras, oder in Büschen.

Die Paarung findet in Gewässernahe statt und kann bis zu einer halben Stunde dauern. Ab Mittag kommen die Männchen an das Gewässer um dort die Weibchen abzufangen.
Paarungsrad der Westlichen Weidenjungfer
Das Weibchen legt seine Eier fast immer im Tandem ab. Bis zu 200 Eier am Tag legt das Weibchen unter die Rinde, die Eiablage kann vier Stunden dauern. Die Männchen bleiben beim Weibchen, bis dieses alle Eier abgelegt hat. Um die Mittagszeit beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Ab 16.00 Uhr legen die Weibchen ihre Eier meist alleine ab.
Weibchen
Weibchen der Westlichen Weidenjungfer
In der Nacht sitzen die Westlichen Weidenjungfern in der gewässernahen Vegetation. Sie können aber auch über 100m entfernt in den Bäumen die Nacht verbringen. Wir haben sie oft am Abend in Bäumen (1-3m Höhe), dicht am Gewässer sitzen sehen.

Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt zwei Monate. Gegen Ende der Flugzeit sieht man fast nur noch Weibchen.

Weidenjungfern findet man fast an jedem, für sie typischen Gewässer. Oft übersieht man diese Art, weil sie sehr gut in ihrer Umgebung getarnt sind und sich recht wenig bewegen.
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