Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Fledermaus-Azurjungfer
(Coenagrion pulchellum)
Coenagrion pulchellum
Tandem der Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum)
de: Fledermaus-Azurjungfer / en: Variable Bluet / nl: Variabele waterjuffer / pl: łątka wczesna / se: Mörk lyrflickslända
Wissenschaftlicher Name: Coenagrion pulchellum

Unterordnung: Kleinlibellen / Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae) / Gattung: Azurjungfern (Coenagrion)

gesamte Körperlänge: 34-38 mm / Spannweite der Flügel: 33-47 mm

Mitte Mai bis Anfang August

Anfang Juni bis Anfang Juli

Gabel-Azurjungfer
Helm-Azurjungfer
Hufeisen-Azurjungfer
Mond-Azurjungfer
Speer-Azurjungfer
Vogel-Azurjungfer
Die Azurjungfern sehen sich, auf den ersten Blick, alle sehr ähnlich. Bei den Männchen der Fledermaus-Azurjungfer ist auf dem dritten- und dem fünften Hinterleibsegment ein schwarzer Seitenstrich, der nach vorne ausläuft. Die Zeichnung auf dem zweiten Segment ähnelt einer Fledermaus. Das Weibchen ist nur auf dem Pronotum bestimmbar, da ihre Zeichnung sehr variabel ist.
Männchen der Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum)
Die Fledermaus-Azurjungfer lebt an kleinen, stehenden Gewässern, die sehr stark bewachsen sind. Oft gibt es eine üppige Schwimmblattvegetation, Tausend- oder Hornblatt. An unserem Dorfteich sind es Krebsscheren, die das Gewässer von weitem wie eine Wiese erscheinen lassen.
Habitat
Habitat der Fledermaus-Azurjungfer
Im englischen heißt die Fledermaus-Azurjungfer Variable Bluet, dass bezieht sich auf die Zeichnung der Weibchen, die so variabel ist, dass man die Weibchen nur am Pronotum (Vorderbrust) bestimmen kann. Auch in den Niederlanden nennt man die Fledermaus-Azurjungfer die Variable.
blaue Farbvariante
Weibchen der Fledermaus-Azurjungfer - blaue Farbvariante
In Deutschland und in den Niederlanden ist die Fledermaus-Azurjungfer nicht gefährdet. In Österreich und in der Schweiz ist die Art gefährdet.

Die Fledermaus-Azurjungfer-Weibchen gibt es in zwei Farbvarianten, in Blau und in Grün. Die Larven der Fledermaus-Azurjungfer lassen sich, bis auf das letzte Stadium, nicht von den Larven der Hufeisen-Azurjungfer unterscheiden.
Fledermaus-Azurjungfer-Weibchen - grüne Farbvariante
Die Larven der Fledermaus-Azurjungfer leben zwischen der Vegetation oft in den tieferen Bereichen des Gewässers, sie werden etwa ein Jahr alt. In dieser Zeit wird die Larve 17 bis 20 mm lang. Die Anzahl der Stadien ist nicht bekannt.

Ab Mitte Mai schlüpfen in Deutschland die ersten Fledermaus-Azurjungfern im Südeuropa schlüpft die Art schon Ende April.
Männchen der Fledermaus-Azurjungfer beim Schlupf
Die Reifezeit dauert wahrscheinlich ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit halten sich die jungen Fledermaus-Azurjungfern in der Nähe des Gewässers, an windgeschützten Stellen auf. Oft sitzen sie in Massen in den Büschen die von der Sonne beschienen werden.
junges Männchen
Fledermaus-Azurjungfer - Männchen in der Reifezeit
Die Fledermaus-Azurjungfer ist ein typischer Ansitzjäger. Die Männchen und die Weibchen jagen oft auch nach der Reifezeit in der näheren Umgebung des Gewässers.

Die Paarung findet mittags in den Büschen in Gewässernähe statt. Der Akt der Fledermaus-Azurjungfer dauert zehn bis fünfzehn Minuten.
Paarungsrad
Paarungsrad der Fledermaus-Azurjungfer
Gegen Mittag beginnen die Weibchen im Tandem mit der Eiablage, das Weibchen sticht ihre Eier in Pflanzenteile ein. Nach zwei bis vier Wochen schlüpfen die Prolarven aus den Eiern. Auf dem Foto sieht man zwei Tandems, eins mit einem grünen Weibchen und eins mit einem blauen Weibchen.
Eiablage
Fledermaus-Azurjungfer - Eiablage
Die Fledermaus-Azurjungfer verbringt die Nacht am Boden, in der gewässernahen Vegetation. Oft sitzen die Tiere im Gras oder in den Büschen.

Die Lebensdauer beträgt ein bis zwei Monate.

Die Fledermaus-Azurjungfer kann man besonders leicht am frühen Vormittag fotografieren. Die jungen Tiere sitzen dann in der prallen Sonne, in relativ großen Mengen in den Büschen. Die Fledermaus-Azurjungfer gewöhnt sich sehr schnell an Menschen, die Fluchtdistanz ist bei dieser Art nicht sehr hoch.
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