Infos über Exuvien - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Wenn eine Libellen geboren wird, schlüpft sie aus einem Ei. Zuerst sieht sie aus wie ein winziger Wurm und hat so gar nichts mit einer Libelle gemeinsam. Ich habe zu dem Thema mal etwas über Larven geschrieben, für alle die das interessiert, schaut bitte mal HIER.

Libellenlarven haben einen Chitinpanzer um sich vor Fressfeinden zu schützen. Da dieser Panzer nicht (wie unsere Haut) mitwachsen kann, müssen sich Libellen 10 bis 12 mal in ihrer Larvenzeit häuten. Dabei schlüpfen sie aus ihrer alten Haut, dehnen ihren Körper und 1-2 Stunden später härtet die neue Haut (Chitin-Panzer) aus. Das sich alle Libellen "immer" unter Wasser häuten, kriegen wir davon normalerweise nichts mit. Nur beim letzten Schlupf, der sogenannten Emergenz, können wir der Libelle beim Schlüpfen zuschauen, weil der letzte Schlupf nur über dem Wasser statt finden kann. Bei diesem "letzten Schlupf" verwandelt sich die Larve in eine Libelle. Nach ihrem Jungfernflug bleibt nur noch das "letzte Hemd" auch Häutungshemdchen genannt zurück. Der wissenschaftliche Name dafür ist Exuvie.

Jede Libellenart hat ihre persönliche Exuvie. Tatsächlich kann man an der Exuvie die Libellenart bestimmen. Und nicht nur das, man kann sogar das Geschlecht der Libelle erkennen. OK, das geht leider nicht immer so leicht wie man sich das wünschen würde, aber wenn man weiß wie, ist das machbar. Um einen ersten Eindruck von dem spannenden Thema zu vermitteln, habe ich mal ein paar Beispiele vorbereitet.

Übrigens: die größte Libelle in Deutschland ist die Große Königslibelle (Anax imperator), mit einer Flügelspannweite von 11 cm und einer Körperlänge von 7 bis 8 cm, sie hat auch die größte Exuvie. Ihr Häutungshemd (Exuvie) hat eine Länge von 49 bis 58 mm und ist damit deutlich größer als alle anderen Exuvien in Deutschland. Nur die kleine Königslibelle (Anax parthenope) kommt bis auf einen Millimeter an diese beachtliche Größe heran.