Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons) - Libellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Östliche Moosjungfer
(Leucorrhinia albifrons)
Leucorrhinia albifrons
adultes Männchen der Östlichen Moosjungfer
de: Östliche Moosjungfer / en: Dark Whiteface / nl: Oostelijke witsnuitlibel / pl: zalotka białoczelna / se: Pudrad kärrtrollslända
Wissenschaftlicher Name: Leucorrhinia albifrons

Unterordnung: Großlibellen / Familie: Segellibellen (Libellulidae) / Gattung: Moosjungfern (Leucorrhinia)

gesamte Körperlänge: 33-39 mm / Spannweite der Flügel: 47-58 mm

Mitte Mai bis Mitte August. Ab 9.00 Uhr kommen die ersten Männchen an das Gewässer, die Weibchen kommen erst Mittags zur Paarung und zur Eiablage.

Mitte Mai bis Ende Juli

Östlicher Blaupfeil
Zierliche Moosjungfer
Im Vergleich zu der Zierlichen Moosjungfer, hat die Östliche Moosjungfer schwarze Flügelmale. Das Hinterleibsende der Östlichen Moosjungfer ist nicht so stark verdickt (keulenförmig) wie bei der Zierlichen Moosjungfer. Eine Verwechslung mit den anderen Moosjungfern ist nicht möglich, da die anderen Moosjungfern schwarze Anhänge haben.

Die Östliche Moosjungfer lebt an sauren, nährstoffarmen stehenden Moorgewässern, meist sind Bäume in der Nähe.
Habitat der Östlichen Moosjungfer
Die Weibchen meiden die Männchen bei der Eiablage. Meist versuchen sie, vor oder nach den Männchen am Gewässer zu sein. Die Östliche Moosjungfer ist eine von drei Arten in Europa, die weiße Hinterleibsanhänge haben. Die beiden anderen Arten sind der Östliche Blaupfeil und die Zierliche Moosjungfer.

Die Östliche Moosjungfer ist in Deutschland stark gefährdet. In Österreich und der Schweiz ist die Situation noch schlechter, dort ist die Östliche Moosjungfer vom Aussterben bedroht. In den Niederlanden ist die Art schon ausgestorben.

In vielen Teilen in Deutschland ist die Art schon ausgestorben. Im Prinzip gibt es von der Östlichen Moosjungfer nur noch in Brandenburg und in Sachsen gesunde Bestände. In ein paar anderen Bundesländern gibt es zwar noch einzelne Tiere, aber die Zahlen sinken von Jahr zu Jahr. Die Östliche Moosjungfer stibt aus, weil die Habitate zum Teil austrocknen und weil illegal Fische in das Gewässer eingesetzt werden. Da die Östliche Moosjungfer auf nährstoffame Gewässer angewiesen ist, ist eine starke Düngung in Gewässernähe ebenfalls das Aus für diese Art.
Östliche Moosjungfer
Männchen der Östlichen Moosjungfer
Die Larve lebt 2 Jahre am Gewässergrund, in dieser Zeit wird sie bis zu 22 mm lang.

Von Mitte Mai bis Anfang Juli schlüpft die Östliche Moosjungfer dicht am Ufer. Der Schlupf findet meist am Vormittag statt und dauert oft über 2 Stunden.

Die Reifezeit der Östlichen Moosjungfer dauert 7 bis 12 Tage. In dieser Zeit jagen sie bis zu 17 Km vom Schlupfgewässer entfernt auf Lichtungen oder auf Heideflächen.
Männchen
Männchen der Östlichen Moosjungfer
Die Östliche Moosjungfer ist ein Ansitzjäger. Die Männchen sitzen gerne auf wasserseitigen Halmen oder im Gebüsch.

Die Paarung findet oft in Gewässernähe in den Büschen statt und dauert 10 bis 12 Minuten. Dieses Paar hat sich direkt neben mich gesetzt - mehr geht nicht!
Paarungsrad der Östlichen Moosjungfer
Die Weibchen legen ihre Eier allein über dem Wasser an bewachsenen Stellen ab, wobei sie die Männchen meiden. Ein Weibchen kann bis zu 700 Eier ablegen.

Die Östliche Moosjungfer verbringt die Nächte in den Baumkronen in der Nähe des Gewässers.

Die Lebensdauer beträgt etwa sechs Wochen.
Weibchen der Östlichen Moosjungfer
Wir haben die Östliche Moosjungfer in Brandenburg und vor vielen Jahren in Sachsen fotografiert. Das war kein Problem, die Tiere sind nicht sehr scheu. Wenn man sich vorsichtig nähert, kommt man relativ leicht auf ein bis zwei Meter heran. Die Männchen sitzen sehr gerne, sie haben keine richtigen Stammplätze. Aber wenn man sie ein bisschen beobachtet, merkt man schnell, wo die Männchen am liebsten sitzen.
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