Libellen in Zeitlupe
Libellen sind oft so schnell, dass wir viele ihrer Bewegungen gar nicht richtig wahrnehmen können. Wir sehen Libellen zwar fliegen, aber wie sie ihre Flügel bewegen, können wir nur in Zeitlupe erkennen. Für uns Menschen sehen die Flügel im Flug nur verschwommen und unscharf aus. Libellen sehen das ganz anders!
Libellen sehen etwa 5 bis 6 mal mehr Bilder pro Sekunde als wir Menschen. Wenn wir einen Film sehen, genügen uns 25 Bilder pro Sekunde, um die einzelnen Bilder nicht mehr als Bilder, sondern als Film wahrzunehmen. Für Libellen ist das eine langweilige Diashow. Wenn man also die Bewegungen der Libellen gut erkennen will, braucht man eine Kamera, die mindestens 100 Bilder pro Sekunde macht.
Einer der Gründe, warum ich Libellen in Zeitlupe gefilmt habe, war, dass ich die Bewegungen der Flügel richtig sehen wollte. Ich wollte wissen, wie eine Libelle fliegt, was sie in der Luft macht. Erst bei 250 bis 500 Bildern pro Sekunde kann man deutlich erkennen, dass Libellen beim Fliegen jeden Flügel einzeln bewegen. Obwohl die meisten Libellen nicht einmal ein Gramm wiegen, sind sie kein Spielball des Windes.
Im Video zeige ich eine Blaugrüne Mosaikjungfer im Flug. Die erste Aufnahme zeigt die Libelle in Echtzeit, danach habe ich einen Clip, der mit 250 Bildern pro Sekunde gefilmt wurde. Zuletzt habe ich die Mosaikjungfer mit 500 Bildern pro Sekunde gefilmt. 10 Sekunden in der Realität sind also 3 Minuten im Film!
Blaugrüne Mosaikjungfer in Zeitlupe
Die Aufnahmen wurden mit einer Sony RX 10 M4 gemacht. Die Kamera ist beeindruckend! Vor allem die 4K-Auflösung ist der Hammer, die Schärfe und die Farben sind einmalig. Die Kamera macht bis zu 1000 Bilder pro Sekunde. Dafür braucht man aber viel Licht, bei bewölktem Himmel geht das nicht. Aber für Libellen reichen auch 250 Bilder / Sekunde. Im Film "Könige für einen Sommer" habe ich meistens nur 125 Bilder / Sekunde. Das sieht noch ganz natürlich aus, aber man kann so alle Bewegungen genau erkennen.