Ende Juli / Anfang August 2023 hatten wir in ganz Deutschland 2 Wochen lang fast jeden
Tag
Regen und viel Wind - aber super selten mal 2 Stunden am Stück Sonnenschein.
An den Gewässern wo wir in der Zeit waren, flogen - wenn überhaupt, nur einzelne Libellen.
Und das nur, wenn die Sonne mal länger als 10 Minuten schien.
Schöne Fotos kann man
unter diesen
Bedingungen vergessen, denn die Libellen setzen sich ja nicht während der Jagd.
Es sei denn, sie
haben
einen
großen "Brocken" gefangen, dann müssen sie sich kurz setzen.
Für Libellenfotografen ist das ärgerlich, da plant man einen Urlaub, fährt weit weg um ein paar
schöne Libellen zu fotografieren und dann passiert nichts - weil die meisten Libellen bei dem
Wetter halt
nicht fliegen. Viele stellen sich jetzt bestimmt die eine große Frage:
"Wo sind denn die Libellen eigentlich bei dem Wetter?"
Für Libellen waren diese 2 Wochen wahrscheinlich eine harte Zeit. Tatsächlich sind 2 Wochen
Regen, starker Wind und niedrige Temperaturen für Libellen mehr als "nur" ärgerlich. Für
Libellen kann so eine Phase tödlich enden. Libellen sind auf die Jagd
angewiesen. Wenn es zu
kalt ist, oder der Wind zu stark ist, können Libellen nicht mehr
jagen. Es gäbe auch nicht viel
zum Jagen, weil sich kleine Fluginsekten natürlich auch in Sicherheit bringen und nicht fliegen.
Großlibellen sitzen in dieser Zeit oft in Bäumen oder in Büschen, die Chance sie dort zu finden
ist fast gleich Null!
Es sei denn...
...man sieht sie ins Gebüsch fliegen
Das Weibchen der Großen Königslibelle hat in unserem Garten gejagt. Dort ist es ein wenig
windgeschützt und Dank des Hausteichs, gibt es auch genug Nahrung (Mücken und kleine
Fluginsekten). Meine Frau Barbara hat dann zufällig gesehen, wie das Anax-Weibchen gegen
16.oo Uhr in einen Busch flog. Sehen Sie das Weibchen?
Wenn man weiß wo sie ist, kann man sie gut erkennen!
Suchbild - Große Königslibelle (Weibchen)
Die Auflösung gibt es weiter unten...
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Anax Weibchen bei Regen
Das Weibchen war dort sehr gut vor dem Wind und dem Regen geschützt und deshalb hat sie sich
auch
nicht von mir und meiner
Kamera stören lassen. Für mich war das die Chance mal ein Augen-
portrait von dieser Art zu machen.
Weibchen der Großen Königslibelle - können diese Augen lügen?
Ganz ehrlich, wenn Barbara die Libelle nicht beim hineinfliegen gesehen hätte, wir hätten sie Beide
nicht gefunden. Wenn ich mal kurz nicht hingesehen habe, musste ich sie wieder suchen.
Was lernen wir daraus?
Wenn sich Libellen erst einmal ins Gebüsch gesetzt haben, wird es echt schwer, sie zu finden.
Denn sie sitzen ja nicht vorne, für alle gut sichtbar, sondern sie setzen sich mitten in den
Busch, oder hoch oben in den Baum.
Nur zur Info:
Die Verletzungen auf den Augen sind sehr wahrscheinlich bei der Paarung entstanden. Die Hinter-
leibsanhänge von den Männchen, sind eigentlich so geformt, dass beim Weibchen keine Schäden
entstehen,
aber wenn es wild hergeht, passiert so etwas leider doch mal. Das ist
übrigens ein
guter Grund,
warum die Weibchen den Männchen gerne aus dem Weg gehen!
Beim Stacken habe ich eine Videolampe verwendet. Es war ja bewölkt und relativ dunkel.
Ich wollte auch nicht mit der ISO-Zahl zu hoch gehen, oder die Belichtungszeit zu lang
einstellen - dadurch werden die Fotos ja nicht besser. Die Reflecktion auf den Augen kann
man leider nicht vermeiden. Eine 60stel Sekunde war mir zu lang. Aber ich hatte viel Glück,
weil die Libelle sich keinen Millimeter bewegt hat. Dazu kam, das
der Wind am Abend deutlich
schwächer
wurde.
Erst am frühen Morgen, ist das Weibchen wieder abgeflogen. Um 0.30 Uhr war sie noch da
und gegen 9.30 war sie leider schon wieder weg.