Bild des Monats

 

Libelle 2023

Kann man Libellen stacken?

Beim Stacken erweitert man, mit einem Trick,
die Grenzen der Schärfentiefe.

Beim Fotografieren gilt: je größer die Vergrößerung ist,
desto kleiner ist der Bereich, der scharf abgebildet ist.
Die sogenannte Schärfentiefe, zeigt den scharfen Bereich
im Bild. Jeden, der noch nie etwas vom Stacken, oder von
Bracketing gehört hat, empfehle ich mal danach zu googeln.

Das Bild oben zeigt eine Edellibelle, die mir eine Kollegin vor
ein paar Jahren geschenkt hat. Die tote Libelle lag in einem
Regal, im Laden ihres Mannes. Das ist jetzt gut 5 Jahre her
und trotzdem kann man heute noch sehen, was die Libelle
kurz vor ihrem Tod gefressen hat.

Im Kreis (unten rechts) sieht man eine Ausschnittsver-
größerung vom Thorax - eine einzelne Schuppe von einem
Schmetterlingsflügel. Das man diese winzig kleine Schuppe
überhaupt sieht, liegt nur daran dass ich die Libelle mit
einem Spezialobjektiv gestackt habe. Das ganze Bild ist
tatsächlich keine Ausschnittsvergrößerung aus einem
anderen Foto, sondern eine Verkleinerung des 30 MP
großen Originals.
(Die Schuppe ist auf dem Originalfoto so in dieser Größe
zu sehen.)

Das komplette Bild wurde aus 80 Fotos, deren Focus
immer weiter verschoben wurde, zusammen gerechnet.
Oben links sieht man einen Ausschnitt aus einem der
80 Bilder. Der rote Bereich zeigt die Schärfentiefe.

Also - die Frage, ob man Libellen stacken kann, kann
ich klar mit einem JA beantworten. Normalerweise
geht das aber nur mit toten Tieren. Deshalb frage
ich mich jetzt, kann man auch lebende Libellen in ihrer
natürlichen Umgebung stacken?

Dieses Jahr will ich etwas für mich Neues ausprobieren.
Mit Focusbracketing will ich Libellen in der Natur stacken.
Das wird eine echte Herausforderung, aber da man nur
an seinen Aufgaben wachsen kann, werde ich mich dieser
Challenge gerne stellen.

Die besten Ergebnisse zeige ich dann als Bild des Monats.